Die Geschichte hinter dem „CH22“

Hans J. Wegner entwickelte seine erste Kollektion für Carl Hansen & Son 1949/1950. Bei den Sitzmöbeln machte er eine Kunst aus seinem Anspruch, das Komplizierte zu vereinfachen, ohne dabei Qualität und Komfort zu vernachlässigen. Nicht umsonst erhielt der Däne den Spitznamen „The Master of Chair“.

The Making of Wegner's CH22 Lounge Chair

CH22 (© Carl Hansen)

Der Lounge Chair „CH22“ war das erste Modell in Hans J. Wegners Debüt-Kollektion, die der Designer exklusiv für Carl Hansen & Son entwarf. Knud Erik Hansen, Vertreter der mittlerweile dritten Generation des familiengeführten Unternehmens und Geschäftsführer von Carl Hansen & Son, war noch nicht geboren, als die Kooperation begann. Aber er kennt die Geschichten von damals: „Die Zusammenarbeit von Hans J. Wegner und Carl Hansen & Son begann im Jahr 1949 als Wegner und mein Vater Holger sich zusammentaten, um eine neue Serie von Stühlen zu produzieren. Beide waren gelernte Tischler, wobei Wegners Schwerpunkt auf der Gestaltung lag, während mein Vater als Geschäftsmann auf Verkauf und insbesondere auf das internationale Exportgeschäft spezialisiert war. Um auch den Herstellungsprozess überwachen zu können, lebte Wegner drei Wochen lang bei meiner Familie, während seine erste Kollektion nach seinen Zeichnungen produziert wurde. Diese Serie anspruchsvoll und raffiniert gestalteter Stühle ist ein herausragendes Beispiel dänischer Handwerkskunst aus der Feder eines brillanten Möbelgestalters, der wie kein anderer die Möglichkeiten der Holzverarbeitung verstand.“

Wegner präsentiere den „CH22“ 1950 auf der „Købestævnet“-Ausstellung in Dänemark. Aber erst 2016 wurde der Sessel nach den Originalentwürfen wieder aufgelegt. Wegners Modell verfügt über einen Vollholzrahmen sowie über die für Wegner charakteristische Form der Armlehnen und eine aus Papierkordel geflochtene Sitzfläche im Binsengeflecht-Stil. Die raffinierte Verarbeitung wird besonders in den vorderen Ecken des Gestells deutlich, bei dem die Vorderbeine des Sessels, deren Schattierung sich vom übrigen Rahmen abhebt, in keilförmige Auslassungen eingeklinkt werden. Als besonders schönes und charakteristisches Detail sind die Verbindungen zwischen der prägnanten Rückenlehne aus gebogenem Schichtholz und dem Gestell mit länglich-ovalen Abdeckelementen versehen. Diese komplexe und fein detaillierte Konstruktionsweise war auch der Grund, warum der Sessel lange Zeit nicht produziert wurde: der Aufwand ist groß und der Sessel muss immer noch in der gleichen Weise hergestellt werden wie vor 60 Jahren. Von der Montage des Gestells über die Oberflächenbehandlung bis hin zum Flechten des Sitzes wird der „CH22“ in Handarbeit von hochspezialisierten Kunsthandwerkern gefertigt.

Der ausgesprochen komfortable „CH22“ ist in Eiche oder Walnuss oder in einer Kombination beider Hölzer sowie in unterschiedlichen Ausführungen erhältlich. Bei der aus Papierkordel geflochtenen Sitzfläche kann zwischen Natur oder Schwarz gewähltn werden. Der Sessel ist natürlich bei uns im Showroom aber auch in unserem Onlineshop erhältlich.